Die Un-Kräuter in meinem Garten

Jedes Jahr wieder dasselbe, als Kleingärtner kriecht man auf den Knien durch den Garten, um diesen hartnäckigen Unkräutern an den Leib zu rücken. Durch die milden Winter wächst das Unkraut mittlerweile sogar im Winter. Nun habe ich eine neue Möglichkeit entdeckt, diesen ungeliebten Arbeiten zu entkommen und ich tue auch noch etwas für meine Gesundheit. Ihr werdet es nicht glauben! AUFESSEN!! Diese Unkräuter haben sogar viel bessere Inhaltsstoffe, als so manches Gemüse aus dem Supermarkt. Drei dieser wie es heute so schön heißt SUPERFOODS stelle ich euch heute vor.

Als erstes stelle ich euch den Giersch vor, denn dieses Unkraut kennt nun wirklich jeder Kleingärtner. Mit seinen langen Wurzelausläufern ist er schon fast der größte „Feind“ im Beet. Jedes noch so kleine übersehene Stückchen der Wurzeln lässt nach kurzer Zeit ein neues Gierschfeld entstehen.


Man kann vom Giersch die Blätter und die Stiele essen, er enthält viel Eiweiß und Vitamin C und wirkt entzündungshemmend, harntreibend und reinigend. Und wie schon gesagt, er ist ein ausdauernder „Freund“ und kann fast das ganze Jahr über geerntet werden. Er wirkt gegen Gicht, Rheuma und Arthritis. Dafür sollte man 2-3mal täglich eine Tasse Tee trinken. Man übergießt pro Tasse zwei Esslöffel frisches Kraut mit kochendem Wasser und lässt den Tee etwa 5 Minuten ziehen. Man kann ihn auch frisch in den Smoothie geben, in den Salat oder einfach mit in die Gemüsepfanne. Ich persönlich genieße den Giersch als Pesto, frisch aufs Brot oder zu Nudeln.

Giersch Pesto
2-3 Handvoll Giersch, fein geschnitten
1 Zwiebel, feine Würfel
1 Knoblauchzehe, feine Würfel
Olivenöl
1-2 EL Sesamsaat, in Pfanne ohne Öl angeröstet

Die Zwiebel und den Knoblauch andünsten, dann den Giersch dazu. Kurz mit anbraten und dann alle Zutaten in einem Glas vermischen. Olivenöl hinzugeben, bis alles eine gute Konsistenz hat.

Der Löwenzahn. Auch dies ist ein nicht gerade beliebtes Unkraut im Garten. Selbst wenn man selbst fleißig in seinem Garten jede Pflanze aussticht, kommen die lustigen Schirmchen von einem Nachbarn rüber geweht und das ganze Prozedere beginnt von vorn. Dabei ist der Löwenzahn wirklich sehr hartnäckig, denn er schafft es selbst in der kleinsten Ritze zu wachsen und sprengt sogar selbst Asphalt. Man kann alle Pflanzenteile essen. Er sorgt für eine gute Verdauung, ist durch-blutungsfördernd, antriebssteigernd, basenbildend, und hat viele Bitterstoffe. Diese sind leider aus den heutigen Gemüsesorten herausgezüchtet worden, dabei sind sie doch so wichtig für unsere Körper. Also, ab damit in den Salat, den Smoothie, oder einfach mal während der Gartenarbeit abbeißen. Der Löwenzahn wächst ganzjährig in unserem Garten.

Als letztes möchte ich euch die Taubnessel vorstellen.

Das ist ein kleines Pflänzchen mit den gelben, weißen oder lila Blüten. Ähnelt ein bisschen der Brennnessel und kommt ganz von allein in euren Garten. Ich hatte mein Hochbeet im Herbst brach stehen lassen und ein paar Wochen später wuchsen die verschiedensten Pflanzen. Das Beste ist, man kann sie alle essen. Wunderbar, wie die Natur für uns sorgt. Ich pflücke mir von der Taubnessel die oberen Blätter mit Blüten ab und gebe sie in den Salat. Sie wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und gallenflussfördernd.

Also schaut doch mal, was euer Garten sonst noch so zu bieten hat. Die Insekten danken es euch, denn diese Pflanzen schmecken auch ihnen.

Viele Grüße
Corina

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Baumspinat (Chenopodium giganteum), auch Riesengänsefuß

Hallo Ihr Lieben, schön, dass Ihr wieder hier seid.

Heute möchte ich noch etwas näher auf den Riesengänsefuß eingehen.

Ich hätte nicht gedacht, dass dies so eine wunderschöne und vielfältige Pflanze ist.

Jede Woche gibt es etwas Neues an ihm zu entdecken. Es macht einfach Spaß, diese tolle Pflanze anzuschauen und dabei ganz meditativ diese leckeren Blätter abzu-zupfen.

Die Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten. Sie schmecken sowohl gedünstet oder auch roh als Salat. Der Geschmack ist bitter-süß und etwas gewöhnungs-bedürftig. Die Blätter sollten roh aufgrund der hohen Oxalsäure und der Saponine allerdings in Maßen genossen werden, da größere Mengen den Magen reizen können.

Inzwischen ist mein Riesengänsefuß ca. 3,40 m hoch und bildet einen tollen natürlichen Sichtschutz zum Nachbargrundstück.

Er blüht Mitte/Ende September, zu einem Zeitpunkt zu dem nur noch wenige Blumen blühen,  so dass er auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellt.

Seine Samen sind ebenfalls essbar und können zu Mehl verarbeitet werden.

 

Fazit:

Alles in allem ist es eine tolle, pflegeleichte, robuste, wunderschöne und leckere Pflanze, die in meinem Garten auch zukünftig herzlich willkommen ist.

Was meint Ihr? Habt Ihr noch Fragen, Anregungen oder möchtet Ihr noch weitere Informationen?  Ja, dann schreibt mir gern etwas in die Kommentare.

Bis bald…

Eure Svenia

 

 

 

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Baum-Spinat ist nicht gleich Baumspinat

In der Ausgabe Nr. 4 / April 2021 des Magazins „Gartenfreund“ (die Verbandszeitschrift für das Kleingartenwesen), habe ich auf Seite 4 einen sehr interessanten Artikel über den Baum-Spinat gelesen, der mich sehr angesprochen hat. Wer als Spinat-Fan findet es nicht super, einfach immer wieder einfach so leckere Spinat-Blätter zu ernten…

So habe ich mir also Samen gekauft und diese, wie auf dem Samentütchen angegeben, direkt eingepflanzt. Erst ist längere Zeit nichts passiert und ich dachte schon, ich hätte beim Jäten der Beikräuter zu viel des Guten entsorgt, also habe ich zu Hause zusätzlich noch einige Samen aufgezogen.

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Hallo hier bin ich…

Doch auf einmal war er da, ganz klein und zart. Durch seine typische Färbung hebt er sich deutlich von den Beikräutern ab.

Ein kräftiges Grün, dass durch dieses Rötlich-Purpur in der Mitte der Pflanze noch kräftiger wirkt.

Kaum vorstellbar, dass diese kleine Pflanze mal so um die zwei Meter hoch werden soll.

Auf einmal geht es super schnell – innerhalb von knapp vier Wochen ist die Pflanze schon um einiges gewachsen.

4 Wochen später…

Weitere vier Wochen später ist sie schon größer als ich (1,60 m ;o)) und sie will weiterhin hoch hinaus. Inzwischen haben sich zu den drei gepflanzten noch zwei weitere dazugesellt.

Wenn man weiß, dass es sich bei dieser Pflanze um ein Knöterichgewächs handelt, ist dies nicht verwunderlich, da sich diese über Wurzelausläufer schnell verbreiten. Das dachte ich zumindest, bis ich angefangen habe diesen Artikel zu schreiben und in diesem Zusammenhang nach weiteren Information über den Baumspinat gesucht habe. Es hat mir auch mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, das „Kleingedruckte“ zu lesen. In diesem Fall eher die lateinische Bezeichnung. Ich habe online nach Baumspinat-Samen geguckt und auch welche gefunden. Dies waren allerdings nicht die, die im „Gartenfreund“ beschrieben wurden:

Dort handelte es sich nämlich um ein mehrjähriges Knöterichgewächs mit einer Wuchshöhe von 1 – 2 Metern, der Fagopyrum Dibotrys oder auch Fagapyrum Cymosuom  (Wilder-Buchweizen bzw. Ausdauernder Spinat).

Ich habe allerdings als Baumspinat mit Chenopodium Giganteum den Riesengänsefuß gekauft. Sie ist einjährig und wird bis zu 3 Meter hoch – kein Wunder also, dass diese Pflanze so schnell wächst:

In der kurzen Zeit muss sie richtig Gas geben, um ihre Größe zu erhalten. Ich wäre vermutlich sehr traurig gewesen und hätte gedacht, dass ich etwas falsch gemacht habe, wenn sie im nächsten Jahr nicht wieder gekommen wäre…

Beim nächsten mal werde ich euch mehr über meinen Baumspinat, den Riesengänsefuß, berichten.

Bis dahin…
Eure Svenia

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